Vagina Dentata

Fotos vom Buch: Nikolaus Kockel
„SHOW YOUR TEETH!“ – Eine Ausstellung zum Graphic Essay „Vagina Dentata“ Einzelausstellung von Katharina Hantke             Die Vagina Dentata – die bezahnte Vulva, der Kastrationsschreck -  wird in dieser Ausstellung zum Buch Release neu gedacht: feministisch, zeichnerisch, plastisch. In ihrem Graphic Essay dekonstruiert Katharina Hantke patriarchale Fantasien und transformiert sie in eine vielschichtige Erzählung über Körper, Macht und Angst. Gezeigt werden neben dem finalen Werk auch Skizzen, Recherchematerial und großformatige Leichtplastiken, die den Raum als erzählerisches Feld erweitern.
📍 Adresse:
Weltkulturenmuseum Frankfurt
Weltkulturen Labor
Schaumainkai 37
60594 Frankfurt am Main
📅 Vernissage und Lesung:
21.08.25 18:30
Ausstellung:
22.08.-27.08.25
🕒 Öffnungszeiten:
Freitag, 22.08, 16:00-18:00Uhr
Sa & So 23 & 24.08, 13:00-18:00Uhr,
Mittwoch, 27.08, 16:00-20:00 Uhr
🌂 Führungen:
Freitag, 22.08, 17:00Uhr
Sonntag, 24.08, 14:00 & 16:00Uhr
Mittwoch, 27.08, 18:00Uhr
🎨 Zine Workshop:
Samstag, 23.08, 13:00-17:00Uhr
💸 Eintritt frei
🔗 Anmeldung für Führung oder Workshop per PN hier oder an katharinahantke@hotmail.de

Vorsicht bissig!

Die Vagina Dentata ist heute bekannt als der Kastrationsschreck schlechthin. Das war nicht immer so. Die Mythen über die bezahnte Vulva, die fast überall auf der Welt auftauchen, haben unterschiedliche kulturelle Bedeutungen. Erst durch den Kolonialismus und die Interpretation durch den eurozentristischen Blick wurde die Vagina Dentata zu dem penisfressenden Monster. Wie kam es dazu und was kann man heute aus dieser Verschiebung lernen? Dieser Frage geht mein Graphic Essay „Vagina Dentata“ nach.

Die Vagina Dentata gilt heute als Stellvertreterin, als Metapher für die Kastrationsangst des Mannes – so jedenfalls liest man es in zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen und bei Recherchen im Netz. Doch wurde dieses Motiv erst durch koloniale Einflüsse „verwestlicht“ und in ein angstbesetztes Schreckbild männlicher Projektionen verwandelt.

Die Autorin nähert sich dem Motiv zunächst bildlich und historisch, bevor sie mit einem feministischen Blick neue Perspektiven auf die gängigen Verwendungen des Mythos eröffnet. Sie stellt die These auf, dass der Darstellung der Vulva als etwas Böses ein konkreter Zweck innewohnt: die Systemregulierung des Patriarchats. Mythen und Erzählungen besitzen große gesellschaftliche Macht – sie funktionieren wie Erziehungsratgeber vergangener Zeiten. Die meisten Überlieferungen zur Vagina Dentata tragen zur Aufrechterhaltung eines Systems bei, in dem Frauen durch vielfältige Zuschreibungen in untergeordnete Rollen gedrängt werden.

Das Bild der penisverschlingenden Vulva wird dabei als Drohkulisse eingesetzt – eine Waffe, um Frauen von selbstbestimmtem Handeln abzuhalten und sie auf das patriarchale Idealbild zu normieren. Weicht eine Frau davon ab, wird ihr schnell vorgeworfen, „böse“ zu sein: sie habe schlechte Entscheidungen getroffen, problematische Charakterzüge oder gar eine bedrohliche Sexualität. In der Folge wird sie stigmatisiert – als Monster, Hure, Emanze oder Zicke.

Zum Abschluss widmet sich die Autorin verschiedenen Formen feministischen Widerstands, in denen das Motiv der Vagina Dentata umgedeutet und als Mittel der Selbstermächtigung gegen patriarchale Unterdrückung eingesetzt wird.

Foto: Stella Musshafen

Lesungen können per Mail an katharinahantke@hotmail.de gebucht werden.

Lesungen

2025 im Rahmen des Fumetto Festivals in Luzern

2025 im Rahmen der Ausstellung „Von der Seite in den Raum“ im Klingspor Museum Offenbach

2024 im Scape Offenbach

2024 Im Rahmen des Misfits Gaze 2.0 vom Broken Frames Syndicate im Netzwerk Seilerei

2024 im Rahmen der Gute Nacht Geschichten für Erwachsene im Stadtraum Offenbach

2024 im Rahmen des Bubble Festivals im Atelier Wäscherei

2022 im AAA in Offenbach